Orkan QUINTEN

 

Am 09.02.2009 näherte sich vom Atlantik über Nordfrankreich ein Tiefdruckgebiet, welches den Namen "Quinten" erhielt. Schnell entwickelte sich das Tief zu einem Orkantief, das mit seinem Kern über Norddeutschland zog (Bild1). Das dazugehörige Sturmfeld erfasste den kompletten Süden Deutschlands und brachte Orkanböen bis in´s Flachland. Der Orkan forderte in der Region mindestens 3 Verletzte. Es kam zu Schäden an Gebäuden und Bäume wurden entwurzelt.

Bild1 (IST-Luftdruck am 10.02.09 / 01 uhr)

Bild2 (Prognose für den 10.02.09)

 

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Auf dem nachfolgenden Satelittenbild kann man gut den Sturmwirbel erkennen, der gerade über Nordfrankreich steht.

 

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Bereits am späten Abend des 09.02. wurden von cs-meteo Windgeschwindigkeits-Stichproben gemessen. So wurden oberhalb Geiersnest bei St. Ulrich Böen mit 91 km/h, und oberhalb des Ortsteils Stohren im Schauinsland 106 km/h gemessen.

)) Erklärung der Anzeige des Windmessgerätes ((

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Das Hauptsturmfeld zog am 10.02. zw. 07 und 11 Uhr über Deutschland hinweg. So wurde auf dem Weinberg in Biengen eine Böe mit 121 km/h gemessen, einige Böen lagen mit Sicherheit noch darüber. (Anm.: Das war die schnellste Windgeschwindigkeit die bisher mit dem Handmessgerät der cs-meteo gemessen wurde). Zu sehen waren in Biengen leichte bis mäßige Schäden an Dächern und Bäumen. Mülltonnen wurden umgeworfen, Sichtschutzwände umgeweht und ein Auto von herabfliegenden Dachziegeln beschädigt. Gleiches Bild in den umliegenden Gemeinden. Im Schwarzwald wurden ettliche Bäume entwurzelt oder abgeknickt. Bei Bollschweil wurde u.a. ein Telefonmast umgeknickt.

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Ab Mittag verlor der Sturm im Flachland an Stärke. Aus diesem Grund wurde nochmals der Standort oberhalb von Geiersnest angefahren. Deutlich kälter als am Vorabend war der Wind hier noch mit voller Sturmstärke zu messen, Böen von 109 km/h fegten immer noch über den Kamm. Hinzu kam dann Schnee und Graupel, der waagrecht durch die Luft gefegt wurde und ziemlich schmerzlich ins Gesicht prasselte (siehe Foto 2)

Christian Seefried misst die Windgeschwindigkeit (in leichter Schräglage) Interessant sind die Schneeflocken, die "vorbeischiessen"

(Kurzvideo folgt)

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Bericht & Bilder: Team cs-meteo:

11.02.2009 Christian Seefried, Christoph Sutter

 

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